Ja, es stimmt …
“Vanlife mit Katze”
… ich lebe in einem Wohnmobil und das seit fast 16 Monaten schon. Warum ich das mache, was mich dazu bewogen hat und wie es ist, dauerhaft mit einer Katze in einem Wohnmobil zu leben, erfahrt ihr hier in diesem und in den kommenden Blogartikeln.
Wenn alles immer glatt läuft. Wenn alles immer nach Plan verläuft. Wenn alles immer so ist wie es immer ist und man damit zufrieden ist, dann entscheidet man sich nicht einfach für einen totalen Umbruch in seinem Leben. Nein, dann führt man sein ‚normales‘ Leben halt einfach so weiter. Es muss immer erst etwas passieren, etwas Dramatisches, etwas Großes, etwas Bewegendes, damit man ins Handeln kommt und so war es auch bei mir. Hätte ich meinen Arbeitsplatz geliebt, hätte ich normale Arbeitszeiten gehabt und hätte ich Freunde, Familie und meine Hobbys um mich herum bzw. vor Ort gehabt, dann würde ich noch am gleichen Ort sein wie vor einigen Jahren und ein ‚normales‘ Leben führen.
Hätte hätte Fahrradkette!
60 – 80 Stunden pro Woche zu arbeiten und nebenberuflich noch den Master zu studieren ist nicht unbedingt gesundheitsförderlich, was logisch klingt aber für einen Arbeitssüchtigen nicht logisch ist! Ich merkte, wie so viele andere nicht, dass ich mich bis zur totalen Erschöpfung gearbeitet hatte und schon längst auf dem Zahnfleisch ging. Ich lief auf Reserve und das schon seit vielen Monaten, bis mich der Burnout in die Knie zwang.
Also verbrachte ich nicht nur Monate, sondern Jahre krank zu Hause und versank in Selbstmitleid. Als nach eineinhalb Jahren scheinbar alles besser wurde und ich kurz davor war meine alten Kräfte wieder zu erlangen, ereilte mich ein weiterer Schicksalsschlag, der mich zum Startpunkt meines Zusammenbruchs zurückkatapultiert hat. Nicht nur gesundheitlich war ich angeschlagen, nein, auch meine Wohnsituation änderte sich enorm so dass ich plötzlich in Pensionen und vollmöblierten Wohnungen in Stuttgart landete. Was ich nun plötzlich in Stuttgart sollte, wusste ich nicht. Warum ich für 33m² 1090,- Euro bezahlen sollte, verstand ich nicht. Und so kam es, dass ich eines Tages in einer lieblosen Pension aufwachte und aus dem Nichts heraus beschloss, mir ein Wohnmobil zu kaufen.
Weder war ich jemals in einem Wohnmobil gesessen, noch hatte ich eine Ahnung was sowas kosten würde. Mir war einfach nur alles egal. Ich war krank, ich hatte keinen Job, ich bekam keine Wohnung ohne Gehaltsnachweis und ich fühlte mich in Stuttgart nicht zu Hause. Zwar lernte ich dort auch Freunde kennen die mir bis heute geblieben sind, doch als Heimat konnte ich Stuttgart nie bezeichnen. Und so fuhr ich zu einem Wohnmobilhändler und kaufte mir einfach einen fast neuen Dethleffs Globetrotter T6 und fuhr los.
Bis zum heutigen Tag führten mich und Floki diese Art zu leben nicht nur an tolle Orte wie:
sondern ermöglichte mir ganz neue Perspektiven.
Beispielsweise hatte ich schon einige Interviews wegen meiner Art zu leben, die bald nach und nach ausgestrahlt werden. Auch nutze ich diese Flexibilität, um als Berater in ganz Deutschland tätig zu sein. Meine Bücher schreibe ich an ganz unterschiedlichen Orten. Beispielsweise habe ich das Buch ‚Bis zur totalen Erschöpfung‘ ‚in 6 Schritten aus dem Burnout‘ ‚mit Zusatzkapitel PTBS‘ auf einem Berg auf der Insel Kreta geschrieben. Ich packte meinen Kühlschrank voll, befüllte den Wassertank und beschloss erst von diesem Berg herunter zu kommen, wenn dieses Buch fertig getippt war. Und so kam es, dass ich mich wie Mooses auf diesen Berg begab. Nur dass ich ein paar Worte mehr schrieb als er :D. Ganze sieben Tage verbrachten Floki und ich auf diesem Berg von dem aus in ein paar Kilometern entfernt ein paradiesischer Strand versteckt war und nur wenige Menschen in den Genuss kommen dort ihre Zeit zu verbringen.
Als ich beschloss den Gipfel zu besteigen, fragte ich Floki ob er mitwollen würde, was er durch lautstarkes Miauen bestätigte und mit mir ganze vier Stunden wandern war. Wir beide, mein Kater und ich erklommen den Gipfel und sahen schließlich die Sonne hinter dem Traumstrand untergehen. Es war herrlich. Es war fantastisch, unglaublich schön und etwas ganz Besonderes.
Das und so vieles mehr, hätte ich in meinem ‚normalen‘ Leben nicht erlebt bzw. nicht zu schätzen gewusst.
Und für dieses neue Lebensverständnis was Genuss, Freude, Flexibilität und Freiheit anbelangt bin ich heute zu tiefst dankbar.
Fortsetzung folgt …
Mehr zum Thema Burnout und wie ich es dort schließlich wieder heraus geschafft habe, findet ihr in meinem Buch ‘Bis zur totalen Erschöpfung’.
Viel Spaß beim Lesen, Heulen und Heilen wünscht euch
euer