Leseprobe aus meinem Burnoutbuch
Tipp aus: “Bis zur totalen Erschöpfung”
Ein paar Wochen später fragte mich Mia erneut:
„Was machst du da eigentlich?“
„Ähm – nichts?“
„Du liest ja täglich irgendwelche Fachbücher und Dokumente, wozu machst du das?“
„Ähm.“
Aus Langeweile hatte ich, statt mir Hobbys zu suchen oder das Leben zu genießen, ein drittes Studium angefangen und lernte regelmäßig. Auch hatte ich wieder angefangen Aufträge für meine Selbstständigkeit anzunehmen und hatte einige Termine.
„Du bist selbständig? Seit wann das denn? Und wann hast du das denn alles gemacht?“, fragte sie mich schockiert. Ich überlegte kurz verwundert, denn was für mich normal war, konnten andere offenbar nicht nachvollziehen.
„Ja, ich arbeitete 60 bis 80 Stunden pro Woche für eine Firma und ja, ich studierte nebenbei noch den Master und ja, genau in dieser Zeit hatte ich mich nebenberuflich selbstständig gemacht!“ Ich regte mich auf, denn ich verstand nicht, wo da das Problem sein sollte.
Als wir dann gemeinsam zu Abend aßen, spürte ich ein Kribbeln im rechten Arm, der seitlich herunterhing. Dennoch führte jemand meine Gabel zu meinem Mund.
Äh, was war das denn? Mein Arm hängt herunter und jemand füttert mich? Komisch.
Als ich dann in der Zeitung einen Text lesen wollte, verstand ich ihn seltsamerweise nicht.
Was ist denn das für ein Autor? Der schreibt ja wirre Texte, unglaublich.
Ich gab Mia die Zeitung, um mir die Bestätigung zu holen, dass der Autor verwirrt sein musste, aber sie konnte den Text einwandfrei lesen und auch verstehen. Wütend nahm ich ihr die Zeitung aus der Hand und versuchte nochmals den Text zu verstehen.
Aber keine Chance!
Aufgebracht und nervös sagte ich ihr, dass ich glaubte, den Verstand verloren zu haben. Ich konnte plötzlich nicht mehr lesen.
Um Gottes willen! Dass ich keine Kraft mehr im Körper habe, ist schon schlimm genug, aber jetzt auch noch meine Gehirnleistung zu verlieren, halte ich nicht aus.
Ich bekam Panik.
Als ich mit ihr sprach, verstand sie allerdings nur Bruchstücke, da ich neurologische Ausfälle hatte und nur sinnlose Worte vor mich hinplapperte. Panisch und ahnend, was ich haben könnte, zwang sie mich meinen eigenen Namen auf ein Blatt Papier zu schreiben, was ich auch tat. Das Ergebnis erschreckte mich genauso wie sie. Ich schrieb wie ein Zweitklässler und musste mich schwer konzentrieren, um meinen eigenen Namen richtig zu schreiben. Meine rechte Gesichtshälfte fing ebenfalls an zu kribbeln und mein rechter Arm war schon fast komplett taub geworden. Panisch rief sie einen Krankenwagen, der mich mit Verdacht auf Schlaganfall in die Notaufnahme fuhr.
Dort angekommen, wurde ich gleich in die Stroke-Abteilung geschoben, verkabelt und überwacht. Sie überwachten meinen Puls, der bei nur 37 Schlägen / Minute war, meine Sauerstoffsättigung, meinen Blutzucker, den Blutdruck und anderes Zeug, von dem ich keine Ahnung hatte. Nachts weckten mich die Schwestern und fragten mich, ob alles in Ordnung sei, wobei ich nicht wusste, was die Frage sollte – so mitten in der Nacht. Aber mein Puls war anscheinend unter 30 Schläge / Minute gesunken, was für die Schwestern ein Anlass war, mal vorbeizuschauen. Nach 24 Stunden war ich von den Kabeln befreit, musste aber noch eine Woche im Krankenhaus verbringen, bis endlich ein Termin für das MRT frei war. Das MRT-Ergebnis war einmal mehr unauffällig, also wurde ich einfach wieder nach Hause geschickt.
Durch die viele Zeit zum Nachdenken, den vielen gelesenen Büchern und die vielen Gespräche mit meiner privaten Heilerin Mia kam ich schließlich zu einer wichtigen Erkenntnis …
… ES REICHTE!
Erster Schritt:
EINSICHT!
Erst nach Monaten, die ich zu Hause verbrachte. In denen ich schon wegen ‚Burnout‘ krankgeschrieben war, sah ich endlich ein, dass ich tatsächlich krank war. Es sagen, es aussprechen hilft da nichts, wenn die eigene Einsicht nicht vorhanden ist.
Sich einen ‚Burnout‘, eine ‚totale Erschöpfung‘ einzugestehen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern der erste Schritt zur Heilung!
Weitere Leseproben unter: http://www.christophpolder.de
Wenn Sie Rat und Unterstützung durch ein Gespräch benötigen, können Sie mich gern kostenlos kontaktieren.
Viel Erfolg beim Heilen wünscht